Frischen Fisch aus Island

Interview mit Magnus Haukson

2016 sorgte Island in Europa für Aufsehen. Es war die erste Fußball-EM-Teilnahme für den Inselstaat. Viele Medien stürzten sich auf das kleine Land aus dem Norden, denn die Fußballfans wollten mehr über den Underdog wissen. Fakten, wie »In Island leben mehr Schafe als Menschen«, »In Island gibt es Elfenbeauftragte.«, »Mit 95% ist Island das Land mit der höchsten Internetnutzung weltweit« und »Auf Island gibt es 130 Vulkane.« kursierten im Netz. Immer wieder wurde auch ein Vergleich zu Bielefeld gezogen: »In Island leben so viele Menschen, wie in Bielefeld.« Wer die Begriffe »Bielefeld« und »Island« in Zukunft in die Suchmaschine eintippt, wird nicht um den Harms Markt und Magnus Hauksson herumkommen.

Magnus wird nämlich die isländische Küche nach Bielefeld bringen. »Der Isländer« heißt sein Konzept. Ein Fischimbiss und Fischeinzelhändler. 

Hey Magnus, was serviert der Isländer seinen Kunden?

»Wir verstehen uns als Fischimbiss und Fischeinzelhändler. An unserer Frischetheke gibt es frischen Fisch aus meiner Heimat. Wir bieten zum Beispiel Rotbarsch oder Lachs an. Nachhaltigkeit ist bei uns ein wichtiges Thema. Deshalb kommen unsere Produkte aus nachhaltigen Fischereien. Neben frischem Fisch bieten wir auch marinierte Fischsorten an, die von den Kunden nur noch in den Backofen geschoben werden müssen. Wer schnell leckeren Fisch auf die Hand möchte, ist bei uns richtig. Backfisch, Lachswraps oder Fischfrikadellen gibt es bei uns. Bekannt sind wir für unsere Backfisch-Menüs. Die Kunden können dabei aus drei Fischsorten, drei Beilagen und drei Saucen wählen. Neben Fisch können sich die Bielefelder:innen auf weitere isländische Köstlichkeiten, wie Gletscherbier oder Lavasalz freuen.«

du kommst aus Island. Warum hat es dich nach Deutschland verschlagen?

»Richtig, ich bin in Island geboren. Von 2001 bis 2006 habe ich in Frankfurt gelebt, weil mein Vater beruflich nach Deutschland musste. Hier bin ich zur Schule gegangen und habe die Sprache gelernt. Danach ging es für mich zurück nach Reykjavik, ehe ich 2017 TUM BWL in München studiert habe.«

Vom BWL-Studium zum Gastronom. Wie kam das?

»In Deutschland fehlt es an guten Fish and Chips, da ich gute Handelsbeziehungen habe und gerne etwas Heimat nach Deutschland bringen möchte, wollte ich gerne ein eigenes Gastronomie-Konzept eröffnen. Nach einer Marktanalyse bin ich zu dem Entschluss gekommen, dass ich mein erstes Restaurant in Dortmund am Phönixsee eröffnen möchte. Fisch an einem See das passt doch ganz gut.« 

Seit September 2020 gibt es der Isländer am Dortmunder Phönixsee. Wie ist die Resonanz?

»Unser Essensangebot wird dort sehr gut angenommen. Wir konnten uns auch schon eine Vielzahl von Stammkund:innen aufbauen. Das spricht für sich. Darüber hinaus wurde Der Isländer als innovativstes Restaurant Deutschlands für die Lieferando-Award nominiert. Noch bis zum Ende des Jahres kann für uns gevotet werden.«

Jetzt geht es in den Harms Markt. Wie kam es dazu?

»Markthallen kenne ich aus Skandinavien. Zum Beispiel aus Reykjavik und aus Kopenhagen. Die Konzepte funktionieren da sehr gut, deshalb glaube ich auch an den Harms Markt. Ich mag die Idee, dass man sich mit mehreren Leuten an einem Ort verabreden kann und jeder das essen kann, worauf er Lust hat.«